Tonabnehmer, Knöpfe & Regler
Elektrische Gitarren bieten eine riesige klangliche Bandbreite. Selbst mit einem simplen Verstärker, ohne vielen Einstellungsmöglichkeiten oder zusätzlichen Effektgeräten, lassen sich zahlreiche Effekte erzielen. E-Gitarristen der ersten Stunde, wie Jimi Hendrix und Keith Richards, standen nur wenige Effektgeräte oder ausgefallene Verstärkereinstellungen zur Verfügung. Dennoch waren sie in der Lage ihren Gitarren verschiedenste Klänge zu entlocken. Dazu nutzten sie die Einstellungsmöglichkeiten, die eine E-Gitarre von Haus aus mit sich bringt. Nahezu jede E-Gitarre besitzt mindestens drei Einstellungsmöglichkeiten, um ihren Klang anzupassen: Lautstärkeregler (Volume), Tonhöhenregler (Tone), Tonabnehmer-Selektor (Pickup-Selector). Durch die geschickte Kombination dieser wenigen Einstellungen lassen sich deiner Gitarre typische Metal, Rock, Jazz, Blues, Funk und Country Klänge entlocken. Zum Experimentieren empfehle ich dir, alle Einstellungen auf deinem Verstärker auf 12 Uhr zu stellen. Somit hast du eine neutrale Ausgangsbasis, um die verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten und die sich ergebenen Klänge zu testen.
Abb. 1: Regler der Gitarre
Volumen-Drehregler: Je höher die Lautstärke, desto klarer / je niedriger die Lautstärke, desto „crunchier“ der Klang. Bei manchen Gitarren ist der Übergang langsam, bei anderen abrupt. Pickup (auch: Tonabnehmer): Generell lässt sich sagen, dass das Neck-Pickup einen warmen, runden Klang und das Bridge-Pickup einen helleren, härteren und kantigeren Klang erzeugt. Ton-Drehregler: Mit den Tonknöpfen lässt sich die Helligkeit des Klangs beeinflussen. Eine höhere Stufe heisst, dass der Ton greller wird, eine tiefere Stufe dass der Ton dunkler wird.
Welche Einstellung für welche Musik? Welches Pickup, welche Lautstärke oder welche Tonhöhe sich für welche Art von Musik eignet, kann nicht pauschal beantwortet werden. Nichts desto trotz findet man in verschiedenen musikalischen Genres wiederkehrende Präferenzen. Ich habe untenstehend ein paar davon zusammengefasst. WICHTIG: Die nebenstehenden Angaben beziehen sich auf eine Gibson Les Paul Supreme, können also je nach Gitarrentyp mehr oder weniger stark abweichen. Ich empfehle dir deine Gitarre zur Hand zu nehmen und selbst die verschiedenen Positionen durchzuprobieren und dir die Klangfarben einzuprägen. Beide Pickups lassen sich gleichzeitig aktivieren, indem du den Pickup Wahlschalter auf neutral stellst (also genau in der Mitte plazierst).
Bridge Pickup
Klangfarbe Lautstärke (Volume) Musikrichtungen verzerrt, hart, kantig hoch Metal, Rock kräftig, rockig mitte Rock kräftig, hell niedrig Country
Das Bridge Pickup wird in der Praxis gerne für Solos eingesetzt.
Neck Pickup
Klangfarbe Lautstärke (Volume) Musikrichtungen warm, rund, klar niedrig Clean Blues, Clean Jazz warm, bluesig mitte Jazz, Blues weich, rockig hoch Rock
Das Neck Pickup wird gerne für Rhythmus-Gitarre / klare Sounds verwendet.
Beide Pickups:
Klangfarbe Lautstärke (Volume) Musikrichtungen rockig Bridge: hoch Rock Neck: niedrig verzerrt, bluesig/jazzig Bridge: mitte Blues, Jazz (verzerrt) Neck: niedrig rund, bluesig Bridge: niedrig (~3) Blues Neck: niedrig (~3) funkig, leicht verzerrt Bridge: sehr niedrig (~2) Funk
Neck: sehr niedrig (~2) funkig, klar Bridge: sehr niedrig (~1) Funk Neck: sehr niedrig (~1)